Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Optiker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Der Silberblick – Schönheitsfehler oder Schönheitsmerkmal?

Der Silberblick – Schönheitsfehler oder Schönheitsmerkmal?

Das räumliche Sehen ist nur möglich, wenn beide Augen das gleiche Bild abbilden. Bei der Fehlstellung dagegen, die ein Schielen verursacht, verliert sich die dreidimensionale Sicht. Bei Kindern lässt sich das schielende Auge in seiner Sinneswahrnehmung durch Okklusion unterdrücken, sodass sich das dominante Auge weiter entwickelt. Erwachsene wiederum kämpfen mit Doppelbildern und Einschränkungen der Sehschärfe. Bei ihnen kann der Seheindruck selten korrigiert werden.

Wie beeinflusst die Richtung der Augen die Wahrnehmung?

In Normalfall sehen deine beiden Augen in die gleiche Richtung und sind so in der Lage, ein Objekt zu fixieren. Dabei fängt jedes Auge ein einzelnes Bild ein, während das Gehirn über mehrere Prozesse, die vom Sehnerv ausgehen, das Bild zusammensetzt. Du siehst entsprechend mit deinem Sehzentrum im Gehirn. Die Augen sind nur dazu da, beide Bilder zu erfassen und zu transportieren.

Wie ist die Muskulatur des Auges aufgebaut?

Der Augapfel weist sechs Muskeln auf, die dafür sorgen, dass er in verschiedene Blickrichtungen gezogen wird: vier gerade und zwei schräge Augenmuskeln. Ohne diese wäre eine Bewegung nicht möglich und damit auch nicht das optimale Sehen. Sie sorgen für schnelle synchrone Augenbewegungen und ermöglichen die Krümmung der Augenlinse, damit du nahe und ferne Objekte erkennen und unterscheiden kannst. Entsteht bei diesem Vorgang ein Ungleichgewicht der Muskelgruppen, wird das betroffene Auge anders ausgerichtet. Das kann beispielsweise bei einer Lähmung des Muskels der Fall sein. Je nachdem, welcher der sechs Muskeln betroffen ist, kommt es dann zum

  • Aussenschielen
  • Innenschielen
  • Verrollungsschielen
  • Höhenschielen

Was ist Schielen?

Per Definition ist das Schielen eine Bezeichnung für eine Fehlstellung der Augen, wenn ein oder beide Augen von der typischen Sehachse und Richtung abweichen. Es gibt verschiedene Formen des Schielens, das ein isolierter und primärer Vorgang sein oder als Begleiterscheinung von Krankheiten auftreten kann. Es kommt bei Kindern und Erwachsenen vor. Wenn es bereits im Kindesalter auftritt, ist häufig eine fehlende Ausbildung des beidäugigen Sehens die Folge.

Welche Formen des Schielens gibt es?

Die Formen des Schielens sind durch die Richtung des abweichenden Auges bestimmt sowie durch den Zeitpunkt, an dem das Schielen auftritt. Unterschieden wird in angeborenes und erworbenes Schielen und in das Aussen-, Innen- und Höhenschielen. Wichtiger für die Behandlung ist jedoch die Unterscheidung, ob es sich um ein isoliertes Schielen oder um eine Begleiterscheinung handelt. Die Formen differenzieren sich dann in:

  • Begleitschienen (frühkindliches Innenschielen)
  • Latentes Schielen (unter bestimmten Umständen, beispielsweise Müdigkeit oder Alkoholrausch)
  • Lähmungsschielen (verursacht durch erkrankte nerven oder Augenmuskeln)
  • Aussenschielen (Strabismus divergens, wenn ein Auge nach aussen zeigt)
  • Innenschielen (Strabismus convergens, wenn ein Auge nach innen zeigt)
  • Vertikal- und Höhenschielen (wenn ein Auge noch oben oder unten schielt)
  • Silberblick (leichtes Schielen)

Was ist ein Silberblick?

Der Silberblick ist ein leichtes Schielen und hat bei manchen Menschen optisch eine verführerische Wirkung. Sogar in der Malerei gibt es den Silberblick, wenn mit bestimmter Maltechnik Personen in der Frontalansicht dargestellt werden, so beispielsweise die berühmte „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci. Die Wirkung dieser Maltechnik ist, dass der Betrachter des Bildes das Gefühl hat, der Blick der dargestellten Figur würde ihn verfolgen. Als Schönheitsfehler gehört der Silberblick in den Bereich des Mikrostrabismus, eines im Ausmass überschaubaren, einseitigen und geringfügigen Schielens, das oft als Innenschielen auftritt. Er kann jedoch, wenn er nicht behandelt wird, auch ein zunehmendes Problem darstellen, besonders im Kindesalter. Zwar wird die fehlerhafte Signalübermittlung an das Gehirn ausgeglichen, die Seheindrücke des betroffenen Auges werden jedoch mehr und mehr unterdrückt. Das verursacht eine immer stärker werdende Sehschwäche. Ein Erwachsener wiederum gleicht den Silberblick durch seine Körperhaltung aus. Der Kopf wird geneigt oder gedreht, um die Doppelbilder zu verhindern. Weit verbreitet sind Formen des Silberblicks als Begleitschielen. Ein Lähmungsschielen dagegen ist oft Hinweis auf eine Erkrankung, bei der ein Auge nicht mehr korrekt funktioniert. Das kann auf eine Entzündung, ein Aneurysma oder einen Tumor hindeuten.

Was sind die Ursachen für das Schielen?

Das frühkindliche Schielen als Form des Begleitschielens ist durch genetische Prozesse bedingt, meistens wenn bereits innerhalb der Familie Schielerkrankungen vorkamen. Wenn eine Weitsicht nicht rechtzeitig korrigiert wird, besteht auch hier die Gefahr, dass ein Baby schielt. Andere Risiken und Ursachen sind Sauerstoffmangel während der Geburt oder eine Frühgeburt. Wie ein Aussenschielen entsteht, konnte in der Forschung noch nicht herausgefunden werden. Das Lähmungsschielen dagegen hat viele mögliche Ursachen und kann in allen Lebensjahren auftreten. Bei einer Nervenlähmung sind einer oder mehrere Augenmuskeln betroffen und die damit verbundene Funktion für das Auge ist gestört oder beeinträchtigt. Auslöser sind häufig auch Infekte und Entzündungen oder ernsthafte Krankheiten wie ein Aneurysma oder ein Tumor. Kommt es zu Durchblutungsstörungen der Augenmuskelnerven, kann ein Schielen eine Folge von Bluthochdruck oder Diabetes sein.

Welche Behandlung ist bei einem Silberblick notwendig?

Das Schielen beeinträchtigt nicht immer die Gesundheit, vor allem, wenn die Ursachen harmlos sind. Ein Silberblick kann in jedem Lebensalter beim Augenarzt behandelt werden. Sinnvoll ist das bei Babys und im Kindesalter, um die Folgen der Fehlsichtigkeit auszugleichen, beispielsweise durch eine Brille. Eine Trainingsmethode für die Augen ist die Okklusionsbehandlung. Das gesunde Auge wird abgeklebt, um das schielende Auge zu trainieren. Die Behandlung ergänzt der Augenarzt um Tropfen und Salben. Wenn bestimmte Massnahmen nicht anschlagen, wird der Augenmuskel operativ verändert. Das ist jedoch nur der Fall, wenn es sich um ein ausgeprägtes Schielen oder bestimmte Schielformen handelt.

Der Optikervergleich für die Schweiz. Finde die besten Optiker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Nystagmus: unwillkürliche Augenbewegungen, ihre Ursachen und mögliche Therapieformen

Nystagmus ist umgangssprachlich auch unter der Bezeichnung Augenzittern bekannt. Es handelt sich um eine häufige Augenerkrankung – genau genommen sogar um eine der häufigsten Erkrankungen im Bereich der Augenheilkunde. Betroffene leiden nicht nur unter den Augenzuckungen, sondern oftmals auch unter Begleitsymptomen wie Schwindel oder Übelkeit. Auch die psychische Belastung, die vor allem dann auftritt, wenn der Nystagmus für jedermann sichtbar ist, ist nicht zu vernachlässigen. Einen Überblick über typische Auslöser von Nystagmus, Informationen zur Behandlung und vieles mehr findest du im nachfolgenden Artikel.

Winkelfehlsichtigkeit – die sieben wichtigsten Fragen zu Symptomen und Behandlung

Kopfschmerzen, Schwindel und schmerzende Augen – wer mit solchen Beschwerden zu kämpfen hat, sollte einen Augenarzt aufsuchen. Nicht selten verbirgt sich hinter den Symptomen ein unentdeckter Sehfehler. Wird eine Winkelfehlsichtigkeit diagnostiziert, ist eine Korrektur der Sehstörung mithilfe einer Sehhilfe zu empfehlen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Winkelfehlsichtigkeit oder der im Fachjargon so genannten Heterophorie? Beim latenten Schielen, das bei manchen Menschen kaum auffällt, versuchen die Augen und das Gehirn permanent, Doppelbilder zu vermeiden. Wir beantworten dir in unserem Ratgeber die wichtigsten Fragen zum Thema und wie du schnell wieder ohne Beeinträchtigungen gut siehst.

Anisometropie erkennen und erfolgreich behandeln

Hast du dich schon einmal gefragt, warum du ständig einen Druck auf den Augen oder Kopfschmerzen hast? Womöglich leidest du an einer Anisometropie. Diese Art der Sehstörungen entsteht immer dann, wenn eine Ungleichsichtigkeit beider Augen vorliegt. Ist die Differenz der Werte beider Augen grösser als 2, spricht man von der Anisometropie. Egal, ob du an Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung leidest: Lass deine Augen also auf jeden Fall kontrollieren und schliesse diese Ursachen für deine Beschwerden aus.

Irisdiagnostik – die alternativmedizinische Methode für das Erkennen von Augenbeschwerden

Die Augen sind der Spiegel der Seele. Diese alte Weisheit trifft nicht nur philosophisch zu, sondern auch in der medizinischen Diagnostik und Augenheilkunde. Ein Arzt kann durch den Blick ins Auge viel über die Konstitution eines Menschen erfahren, ebenso ob er anfällig für bestimmte Erkrankungen ist. Ein Verfahren der Alternativmedizin ist die Iridologie oder Irisdiagnostik. Sie ist uralt und wurde über die Jahrhunderte immer weiterentwickelt.

Sakkaden – was hat es mit den schnellen Augenbewegungen auf sich?

Bewegen sich beide Augen gleichzeitig und sehr schnell zwischen zwei oder mehr Fixierungsphasen in die gleiche Richtung, bezeichnet man das als Sakkaden. Soweit zumindest die Definition. Aber warum ist das so? Wo liegt der Unterschied zur normalen Blickbewegung? Zuerst einmal gibt es Sakkaden nur bei der Fixation. Ein typisches Beispiel für so eine Blickbewegung ist der Lesevorgang: Die Vorwärtssprünge sind völlig normal. Aber was ist, wenn die Wahrnehmung leidet? Können Augenbewegungsstörungen hinter Sakkaden stecken? Wir haben uns schlau gemacht und beantworten dir die wichtigsten Fragen!

Brechungsindex: Das Mass für das perfekte Sehen

Der Brechungsindex ist eine optische Messgrösse, die vor allem bei Brillen und anderen Sehhilfen eine grosse Rolle spielt. Der Brechungsindex spiegelt das Verhältnis zwischen der Wellenlänge des Lichts und einem bestimmten Material wider. Diese Messgrösse wenden Physiker, Chemiker, Kriminaltechniker und vor allem Optiker an. Je höher die Dioptrienzahl bei Brillengläsern ist, desto dicker sind diese. Wenn der Optiker den genauen Brechungsindex des Glases kennt, kann er dieses auch bei hoher Dioptrienzahl dementsprechend dünn schleifen. Das ist wichtig, wenn die Brille nicht nur als Lesehilfe dienen soll, sondern auch modischen Zwecken.