Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Optiker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Hemianopsie: Alles Wissenswerte über die Halbseitenblindheit im Gesichtsfeld

Hemianopsie: Alles Wissenswerte über die Halbseitenblindheit im Gesichtsfeld

Sehstörungen schränken uns im Alltag ein. Bei der Hemianopsie handelt es sich sogar um eine besonders schwerwiegende Einschränkung: Sie ist auch bekannt als die Halbseitenblindheit und bereitet Betroffenen oft grössere Probleme beim Sehen – wobei diese jedoch nicht unter einer Erblindung leiden. Lies hier nach, was genau hinter der Hemianopsie steckt, welche Behandlung möglich ist und wie du die Halbseitenblindheit etwa von einem Skotom über die Symptome unterscheidest.

Was bedeutet Hemianopsie?

Der Begriff Hemianopsie stammt ursprünglich aus dem Griechischen: „Hemi“ steht für halb, die Silbe „ops“ für Sehen. Mediziner bezeichnen den Defekt auch als Halbseitenblindheit, der eine Sehstörung im Gesichtsfeld auslöst. Das bedeutet, es kommt zu einem Gesichtsfeldausfall. Obwohl der Begriff Halbseitenblindheit dabei zunächst auf eine Blindheit des Auges hindeutet, handelt es sich um keine komplette Erblindung. Vielmehr ist das Gesichtsfeld auf der linken oder rechten Seite eingeschränkt.

Welche Arten des Gesichtsfeldausfalls gibt es bei Hemianopsie?

Mediziner unterscheiden bei der Hemianopsie insgesamt zwei Arten des Gesichtsfeldausfalls:

  • homonyme Hemianopsie: Wer unter einer homonymen Hemianopsie leidet, stellt fest, dass beide Seiten (binokular) betroffen sind. Dabei fällt auf beiden Seiten der Betroffenen die gleiche Seite im Gesichtsfeld aus. Du siehst dann zum Beispiel die linke Seite eines Bildes nicht – weder mit dem rechten noch mit dem linken Auge.
  • heteronyme Hemianopsie: Bei dieser Art von Hemianopsie fällt das Gesichtsfeld so aus, dass du ebenfalls mit beiden Augen einen bestimmten Bildausschnitt nicht erkennst (bitemporal). Der Unterschied zur homonymen Hemianopsie: Es fällt nicht die gleiche, sondern die jeweils gegenteilige Seite aus. So leidet das linke Auge unter einem linksseitigen Gesichtsfeldausfall, das rechte Auge unter einem rechtsseitigen.

Welche Ursachen hat die Hemianopsie?

In der Regel geht die Hemianopsie von einer Gehirnerkrankung aus. Auch Migränepatienten trifft die Halbseitenblindheit, wobei es sich hier meist um eine vorübergehende Hemianopsie mit ähnlichen Ursachen und einer Störung an der Sehbahn handelt. Die häufigsten Ursachen:

  • ein Gehirntumor
  • vorangegangener Schlaganfall
  • Blutungen im Gehirn
  • Traumata
  • Verletzungen als Folge einer Gehirnoperation
  • Unfälle, die den Kopf in Mitleidenschaft ziehen

In allen Fällen tritt eine sogenannte Läsion im Verlauf deiner Sehbahn ein, die die Sehstörung schlussendlich auslöst. Von der Stelle der Läsion hängt auch die Art der Hemianopsie ab: Sie entscheidet, ob es zu einer heteronymen oder zu einer homonymen Halbseitenblindheit kommt.

Wie unterscheide ich die Hemianopsie von anderen Sehstörungen?

Viele Menschen verwechseln eine Hemianopsie schnell mit einem Skotom. Dabei gilt: Wenn ein Skotom auftritt, dunkelt sich der mittlere Sichtbereich eines Auges ab oder es kommt zu einem Gesichtsfeldausfall an den Rändern des Auges. Eine Hemianopsie, die von der Sehbahn ausgeht, betrifft hingegen den linken oder den rechten Sichtbereich. Fällt der mittlere Sichtbereich bei einem Skotom aus, sprechen Mediziner von einem zentralen Gesichtsfeldausfall. Trifft es die Randbereiche, handelt es sich um einen peripheren Gesichtsfeldausfall. Ein Skotom schliesst eine spätere Erblindung nicht aus und tritt meist als Begleiterkrankung oder Folge einer anderen Augenkrankheit auf, zum Beispiel, wenn du unter dem Grauen Star oder dem Grünen Star leidest. Weitere Ursachen oder Erkrankungen, die ein Skotom begünstigen sind Multiple Sklerose, ein Aneurysma im Gehirn oder Verletzungen durch einen Unfall.

Welche Folgen hat die Störung der Sehbahn?

Die Defekte in der Sehbahn, die eine Halbseitenblindheit auslöst, führen dazu, dass Betroffene sich im Alltag oft verunsichert fühlen. Die Lokalisation bestimmter Gegenstände fällt ihnen schwer. Es kommt vor, dass sie zum Beispiel einen Gegenstand übersehen oder Menschen nicht so schnell erkennen. Die Reaktionszeit verlangsamt sich, sodass Betroffene etwa besonders grosse Acht auf der Strasse oder im eigenen Zuhause geben müssen, um Unfälle zu vermeiden. Aus diesem Grund informieren Betroffene am besten ihr Umfeld über die Halbseitenblindheit. Dazu gehören vor allem Familie, Freunde und Arbeitskollegen, damit diese Rücksicht auf die Situation des Betroffenen nehmen können.

Welche Behandlung hilft bei einer Halbseitenblindheit?

Die Neurologie sieht zwei verschiedene Ansätze für eine Therapie vor, um die Sehfunktion wieder bestmöglich herzustellen oder die Einschränkungen, die durch Schädigungen im Gehirn entstehen, auszugleichen:

  1. Restitutionstraining: Diese Methode zielt darauf hinaus, das Gesichtsfeld partiell wieder aufzubauen. Dafür kommen vor allem visuelle Reize ins Spiel. Das bedeutet, dass du bei dieser Therapie mit Farben und mit Licht arbeitest, damit eine Stimulierung des Bereichs stattfindet, der sich zwischen dem gesunden und defekten Gesichtsfeld befindet. Wichtig: Viele Krankenkassen lehnen bei dieser Methode die Kostenübernahme ab, weil das Training als umstritten gilt.
  2. Kompensationstraining: Da in vielen Fällen keine vollständige Heilung oder ein Wiederaufbau der Sehkraft möglich ist, hilft das Kompensationstraining dabei, den Defekt zumindest auszugleichen. Dazu zählen zum Beispiel Lesetrainings und Trainings mit schnellen und gezielten Augenbewegungen im Alltag, auch als sogenanntes Sakkadetraining bekannt. Das Ziel: Betroffene bekommen einen wichtigen Teil ihrer Lebensqualität zurück und lernen, wie sie mit der Einschränkung im Alltag besser zurechtkommen.

Wann muss ich zum Optiker oder Augenarzt?

Generell empfiehlt sich eine routinemässige Untersuchung beim Augenarzt und ein Check-up beim Optiker. Bemerkst du auffällige Anzeichen, die den Symptomen einer Halbseitenblindheit entsprechen, vereinbarst du am besten umgehend einen Termin beim Arzt. Suche kurzfristig einen Optiker auf, der dir bereits eine erste Hilfestellung gibt, wenn du zu lange auf einen Termin beim Arzt warten musst. Beachte jedoch, dass nur Augenärzte und Neurologen eine endgültige medizinische Diagnose stellen können.

Der Optikervergleich für die Schweiz. Finde die besten Optiker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Winkelfehlsichtigkeit – die sieben wichtigsten Fragen zu Symptomen und Behandlung

Kopfschmerzen, Schwindel und schmerzende Augen – wer mit solchen Beschwerden zu kämpfen hat, sollte einen Augenarzt aufsuchen. Nicht selten verbirgt sich hinter den Symptomen ein unentdeckter Sehfehler. Wird eine Winkelfehlsichtigkeit diagnostiziert, ist eine Korrektur der Sehstörung mithilfe einer Sehhilfe zu empfehlen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Winkelfehlsichtigkeit oder der im Fachjargon so genannten Heterophorie? Beim latenten Schielen, das bei manchen Menschen kaum auffällt, versuchen die Augen und das Gehirn permanent, Doppelbilder zu vermeiden. Wir beantworten dir in unserem Ratgeber die wichtigsten Fragen zum Thema und wie du schnell wieder ohne Beeinträchtigungen gut siehst.

Endophthalmitis: Die Entzündung im Auge erkennen und eine passende Behandlung finden

Das Auge schmerzt und du bemerkst eine Entzündung im Augeninneren? Möglicherweise leidest du unter einer Endophthalmitis. Schnelles Handeln ist jetzt gefragt, denn unbehandelt löst die Augenkrankheit Folgeerscheinungen aus, die unser sensibles Auge betreffen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, die Endophthalmitis von anderen Augenkrankheiten zu unterscheiden – denn viele Probleme, die mit dem Augeninneren zusammenhängen, weisen ähnliche Symptome auf. Wie du eine Endophthalmitis erkennst und welche Behandlung hilft, zeigt dir der folgende Beitrag.

Monatslinsen: Günstige Variante für Kurzsichtige

Du möchtest auf eine Brille verzichten und stattdessen den Komfort von Kontaktlinsen geniessen? Dann stehen dir verschiedene Linsenarten wie Tageslinsen, Monatslinsen oder Jahreslinsen zur Auswahl. Die Monatslinsen sind dabei die beliebteste Form. Sie zeichnen sich durch eine Tragedauer von 30 Tagen aus. Du musst sie also nicht täglich entsorgen. Dafür ist eine umfassende Reinigung und Pflege wichtig. Monatslinsen bieten aber noch zahlreiche weitere Vorteile im Vergleich zu Tages- oder Jahreslinsen.

Retinitis pigmentosa: Wenn Netzhauterkrankungen die Sicht behindern

Viele Sehbehinderungen können angeboren sein. Auch die Retinitis pigmentosa ist eine Krankheit, mit der der Mensch bereits zur Welt kommt. Erste Anzeichen zeigen sich mitunter im Jugendalter. Die Auswirkungen und das Krankheitsbild können höchst unterschiedlich ausfallen, chronisch ist die Krankheit immer. Was genau sich hinter dem sperrigen Namen verbirgt, welche Krankheitsverläufe und Therapieansätze es gibt, und wie das Syndrom überhaupt entsteht: Diese und andere wichtige Fragen erklären wir in diesem Artikel.

Die Totalreflexion – Lichtbrechung und Reflexion auf verschiedenen Medien

Eine in der Physik vorkommende Lichtbrechung nennt sich Totalreflexion, wenn verschiedene Schichten und Medien betroffen sind, über die das Licht reflektiert und abgeleitet wird. Die Totalreflexion lässt sich dabei im Einfallswinkel durch das Brechungsgesetz berechnen. Beispiel für eine Totalreflexion ist ein Prisma, das Licht in seine spektralen Bestandteile zerlegt. Auch die Prismenbrille macht sich dieses Gesetz zunutze.

Bifokalbrille: Tipps und Infos rund um die 2-in-1-Sehhilfe

Stellen sich die ersten Alterserscheinungen ein, benötigen viele Menschen eine Lesebrille, um Dinge im Nahbereich zu erkennen. Wer bereits vorher eine Fehlsichtigkeit hatte, für den reichen dann weder seine bisherigen Einstärkengläser noch eine Lesebrille aus. Mit einer Bifokalbrille lassen sich gleich zwei Fehlsichtigkeiten korrigieren. Wie die Bifokalbrille funktioniert und für wen sie geeignet ist, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, warum Bifokalbrillen heute zunehmend von Gleitsichtbrillen verdrängt werden.