Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Optiker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Homonyme Hemianopsie: Sehstörungen, die halbseitig für Ausfälle sorgen

Homonyme Hemianopsie: Sehstörungen, die halbseitig für Ausfälle sorgen

Dein Gesichtsfeld – also der Bereich, in dem wir sehen können – ist auf einer Hälfte eingeschränkt? Dann spricht der Augenarzt von homonymer Hemianopsie. Wenn plötzlich links oder rechts Sehstörungen auftreten, kann das im Alltag sehr belastend sein. Was genau hat es mit diesem Krankheitsbild auf sich, wie sehen Diagnose und Therapie aus, und wie aussichtsreich ist die Behandlung? Wir schauen uns häufige Fragen rund um den halbseitigen Gesichtsfeldausfall näher an.

Gesichtsfeldausfall halbseitig: Was ist homonyme Hemianopsie?

Wenn du mit beiden Augen geradeaus schaust, ist der Bereich, den du dann sehen kannst, dein Gesichtsfeld. Aufgrund von Störungen kann es zu einem halbseitigen Gesichtsfeldausfall kommen. Dann fehlen dem Gehirn die Informationen eines Auges zu seiner Gesichtsfeldhälfte oder es verarbeitet sie nicht mehr richtig: die Sicht ist halbseitig eingeschränkt. Das führt zu grösseren Irritationen im Alltag und kann Betroffene stark verunsichern. Der Gang zum Augenarzt ist wichtig, wenn ein Gesichtsfeldausfall bemerkt wird.

Welche Formen der Hemianopsie gibt es?

Die Hemianopsie kann auf einem Auge auftreten, dann wird sie als monokular bezeichnet. Tritt sie bei beiden auf, spricht man von binokularer Hemianopsie. Von ihr gibt es zwei Varianten: Das Sichtfeld kann auf beiden Augen auf der linken Seite eingeschränkt sein, dann heisst das Phänomen homonyme Hemianopsie. Wenn der Gesichtsfeldausfall bei einem Auge auf der linken, beim anderen auf der rechten Seite auftritt, spricht man von heteronymer Hemianopsie.

Beschädigter Tractus opticus: Welche Ursachen führen zu den Sehstörungen der Hemianopsie?

Meistens tritt der Gesichtsfeldausfall als Folge einer anderen Krankheit auf. Hier werden besonders häufig folgende Ursachen genannt:

  • Schlaganfälle
  • Gehirntumore
  • Traumata
  • Folgen einer Operation

Vorübergehende Hemianopsien treten mitunter bei Migräne, überhöhtem Blutdruck oder nach epileptischen Anfällen auf. Die Auslöser der Hemianopsie verursachen Läsionen, also Schäden an der Sehbahn. Dieser Teil der neuronalen Verbindung zum Gehirn wird von Fachleuten als Tractus opticus bezeichnet. Die Schäden können an unterschiedlicher Stelle der Sehbahn und den Sehnervenfasern auftreten, was sich dann auf verschiedene Weise auf die Symptome auswirkt.

Welche Symptome treten bei homonymer Hemianopsie auf?

Das eingeschränkte Sichtfeld verursacht Sehstörungen, die die Orientierung erschweren und dazu führen, dass man Gegenstände oder Personen unter Umständen übersieht. Häufig haben Patienten das Gefühl, dass eines ihrer beiden Augen betroffen ist und dort eine Schädigung vorliegt. Tatsächlich aber liefern beide Augen gleichermassen nur einen Teil des Bildes, das sie sehen können sollten. Es fehlt ein Teil des Gesamtbildes, aus Sicht des Patienten: So können sie zum Beispiel nicht mehr uneingeschränkt am Strassenverkehr teilnehmen, weil sie von der Seite kommende Autos nicht bemerken. Die Sehschärfe selbst ist nicht beeinträchtigt, so können auch kleine Gegenstände problemlos erkannt werden – wenn sie nicht in dem geschädigten Bereich des Gesichtsfeldes liegen, dann werden sie schlicht nicht wahrgenommen. Wenn die Hemianopsie als Folge eines Schlaganfalls auftritt, sind auch visuelle Halluzinationen oder Spiegelungen nicht selten. Auch Kopfschmerzen treten als Begleiterscheinung auf.

Diagnose homonyme Hemianopsie: Wie wird der Gesichtsfeldausfall festgestellt?

Um die Schäden am Tractus opticus und den daraus folgenden Gesichtsfeldausfall zu diagnostizieren, führt dich dein Weg zum Augenarzt. Dieser nutzt eine Untersuchung mittels Sehtests, um zu prüfen, ob das Gesichtsfeld eingeschränkt ist oder halbseitig ausfällt. Nachweisen kann er die Hemianopsie dann mit einem MRI des Gehirns, also einem bildgebenden Verfahren, das eine Schichtdarstellung des Gehirns anfertigt.

Therapie und Rehabilitation: Wie wird die Halbseitenblindheit behandelt?

Die Therapie der Sehstörungen richtet sich nach dem Einzelfall und den konkreten Einschränkungen. Je nachdem, welche Schäden am Tractus opticus vorliegen und zu Sehstörungen führen, kann mitunter eine Verbesserung mit Hilfsmitteln erreicht werden. Gerade was das Lesen oder das Zurechtfinden in unbekannter Umgebung angeht, können Behandlungserfolge erzielt werden. Bei den Formen, die nicht nur temporär auftreten, können die Schäden meist nicht rückgängig gemacht werden. Aber mit Hilfe von geeigneten Kompensationstrainings können deutliche Verbesserungen im Umgang mit der Einschränkung erreicht werden.

Hilfsmittel und Training: Wie kann ich im Alltag die Sehstörungen der Augen ausgleichen?

Die Neuropsychologie bietet Menschen mit Hemianopsie zwei Therapiemöglichkeiten:

  1. Restitutionstraining
  2. Kompensationstraining

Ein Restitutionstraining soll mit einem speziellen Therapieverfahren dazu führen, dass die Sehfähigkeit teilweise wiederhergestellt wird. Dazu stimuliert der Patient mittels Training den Übergangsbereich zwischen dem betroffenen Gesichtsfeldbereich und dem, der noch intakt ist. Das aufwändige und zeitintensive Training wird allerdings nicht immer von den Kassen übernommen, weil der Erfolg durchaus umstritten ist. Im Kompensationstraining lernen Patienten Strategien und Augenbewegungen, mit denen sie im Alltag mehr Sicherheit gewinnen und mit der vorhandenen Einschränkung besser zurechtkommen. Neben der physischen Problematik führt die Erkrankung zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität, was sich auf die psychische Verfassung auswirkt und auch Folgeerscheinungen aus dem Bereich der Psychosomatik nach sich ziehen kann. Mit der Einschränkung leben zu lernen, kann das Wohlbefinden deutlich verbessern. Übungen und Trainingseinheiten können zu Hause fortgesetzt werden. Sie zielen darauf ab, beim Lesen und bei alltäglichen Verrichtungen wie dem Einkaufen, beim Suchen von Gegenständen und anderen Dingen die Beeinträchtigung mit geeigneten Augenbewegungen zu kompensieren. Dadurch verbessert sich zwar die Sehfähigkeit an sich nicht, doch kann die Kompensation den Umgang mit der Einschränkung erleichtern und für mehr Sicherheit und Wohlbefinden im Alltag sorgen.

Der Optikervergleich für die Schweiz. Finde die besten Optiker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Brille ohne Stärke: Worauf beim Kauf des modischen Accessoires zu achten ist

Die Zeiten, in denen Brillen nur bei bestehender Sehschwäche getragen wurden, sind vorbei. Ihr angestaubtes Image haben sie längst abgelegt und sich sogar zu einem modischen Must-have der Hollywood-Stars und Hipster entwickelt. Auch ohne Sehbeeinträchtigung entscheiden sich daher immer mehr Menschen für eine Brille. Wann sich der Kauf einer Brille ohne Stärke lohnt, welche Brillenmodelle es gibt und welche im Trend liegen, erfährst du in unserem Ratgeber. Ausserdem geben wir dir nützliche Tipps, worauf du bei Brillen ohne Stärke achten solltest.

Polarisierte Sonnenbrillen: Alles Infos rund um den effektiven Reflexionsschutz für die Augen

Die Situation dürfte vielen bekannt sein. Du bist bei Regen unterwegs, die Sonne steht schräg und das Licht reflektiert auf der regennassen Strasse, sodass du geblendet die Augen zusammenkneifen musst. Blendungen wie diese vermeidest du mit polarisierten Sonnenbrillen. In unserem Ratgeber erfährst du, welchen Effekt sie erzielen, wie sie funktionieren und wofür und für wen sie geeignet sind. Darüber hinaus geben wir dir Tipps, worauf du beim Kauf und beim Tragen einer polarisierten Sonnenbrille achten solltest.

Exophorie – Formen und Behandlung einer Sonderform des Schielens

Mit dem Begriff der „Exophorie“ bezeichnet man eine Form des Schielens, auch genannt Strabismus. Dieses Schielen tritt erst bei einer binokularen Unterbrechung auf. Dann weicht ein Auge lateral von der gewöhnlichen Sehrichtung ab. Einfach ausgedrückt: Eines der Augen schielt nach aussen, sobald es verdeckt ist. Von der Exophorie gibt es mehrere Formen. Sollten durch die Exophorie keine Beschwerden auftreten, dann musst du sie auch nicht behandeln lassen. In manchen Fällen ist eine Behandlung jedoch ratsam – wann, erfährst du hier.

Stauungspapille: Symptome, Ursachen und Behandlung von Papillenödemen

Stauungspapillen können für die Betroffenen schwerwiegende Komplikationen und Beschwerden nach sich ziehen. Häufig verursachen ernstzunehmende Grunderkrankungen die Schwellungen an den Papillen der Augen. Woran du Papillenödeme erkennen kannst, welche Diagnostik und Behandlungsmethoden es gibt, wie die Prognose für einen Therapieerfolg bei frühzeitiger Entdeckung stehen und viele weitere wichtige Informationen zum Thema erhältst du im nachfolgenden Artikel.

Chiasma opticum: Aufbau, Funktion und Erkrankungen der Sehnervenkreuzung

Als Chiasma opticum bezeichnet man in der Anatomie den Punkt, an dem die Sehbahnen der Augen sich kreuzen. Daher heisst sie auch Sehnervenkreuzung. Es handelt sich dabei um einen wichtigen Punkt, der für die Funktion des Sehens wichtig ist. Wie der Aufbau der Sehbahnen ist, ihre Funktionsweise und was Erkrankungen dort verursachen können, erfährst du in dem nachfolgenden Artikel.

Tageslinsen: Die ideale gelegentliche Alternative zur Brille

Du trägst deine Brille gern und möchtest nur zu bestimmten Anlässen auf Kontaktlinsen zurückgreifen? Dies kann eine besondere Feier oder auch ein sportliches Ereignis sein, bei dem dich deine Brille stören könnte. In diesem Fall sind Tageslinsen die erste Wahl. Sie sind bereits recht preisgünstig erhältlich und können sogar eine Hornhautverkrümmung korrigieren. Tageslinsen trägst du im Vergleich zu Monatslinsen nur einen Tag lang und wirfst sie am Abend weg. So sparst du dir den Kauf von teuren Pflegemitteln und den Zeitaufwand für die Reinigung.