Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Optiker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Sakkaden – was hat es mit den schnellen Augenbewegungen auf sich?

Sakkaden – was hat es mit den schnellen Augenbewegungen auf sich?

Bewegen sich beide Augen gleichzeitig und sehr schnell zwischen zwei oder mehr Fixierungsphasen in die gleiche Richtung, bezeichnet man das als Sakkaden. Soweit zumindest die Definition. Aber warum ist das so? Wo liegt der Unterschied zur normalen Blickbewegung? Zuerst einmal gibt es Sakkaden nur bei der Fixation. Ein typisches Beispiel für so eine Blickbewegung ist der Lesevorgang: Die Vorwärtssprünge sind völlig normal. Aber was ist, wenn die Wahrnehmung leidet? Können Augenbewegungsstörungen hinter Sakkaden stecken? Wir haben uns schlau gemacht und beantworten dir die wichtigsten Fragen!

Was sind Sakkaden?

Als Sakkaden bezeichnet man die schnellen Bewegungen der Augen, die der Erfassung eines neuen Ziels gelten. Genau genommen ermöglichen Sakkaden es erst, das Ziel zu fixieren. Eine Sakkade erfolgt nie willentlich, sie kann also auch nicht willentlich verändert werden. Bisweilen verfehlt sie das Ziel und muss nachkorrigiert werden. Diese Nachkorrektur bezeichnen wir als Reflex. Im Moment der Korrektur gelangen keine Informationen ins Nervennetz – die optischen Reize werden also nicht weitergeleitet. Man spricht von Regressionen oder von regressiven Sakkaden, wenn das Auge zum letzten Fixationspunkt zurückspringt. Die Neurophysiologie, also die Wissenschaft, die sich mit der Funktionsweise des Nervensystems befasst, hat herausgefunden, wie genau und warum Augenbewegungen stattfinden. Sakkaden können auch im Rahmen von Erkrankungen der Augen oder Störungen im Nervensystem vorkommen. Solche Erkrankungen sind beispielsweise die Ophthalmoplegie oder der Nystagmus.

Wie hängen Sakkaden mit Nystagmus zusammen?

Als Nystagmus bezeichnen wir die Bewegung eines Körperorgans, die rhythmisch erfolgt und nicht kontrolliert oder beeinflusst werden kann. Solche unwillkürlichen Bewegungen gibt es für alle Organe, meist ist jedoch die Okulomotorik betroffen. Dann sprechen wir auch von Augenzittern. Wenn beide Augen unkontrolliert zittern oder zucken, Schlag- oder Pendelbewegungen zeigen, kann das aber auch ein Anzeichen für eine neurologische Störung sein. Nystagmus kann behandelt werden, beispielsweise

  • durch Verlagerung des Kopfes in andere Positionen
  • über Medikamente wie Memantin oder Gabapentin
  • durch eine Operation

Die eher langsameren Schlag- und Pendelbewegungen bei einem Nystagmus können durch schnelle Augenbewegungen begleitet sein, müssen es aber nicht.

Sind Sakkaden eine bewusste Blickbewegung?

Nein, Sakkaden werden immer unbewusst durchgeführt, wenn du einen Punkt fixierst. Deine Augen pendeln sich sozusagen über kleine schnelle Bewegungen auf diesen Punkt ein – und diese Fixation ist erstens immer unbewusst und muss zweitens öfters korrigiert werden. Auch die Korrektur erfolgt unbewusst. Sakkaden stellen einen wichtigen Teil der Augenbewegungen oder Augenmotilität dar, denn ohne Sakkaden wärst du etwa nicht in der Lage, einen Text zu lesen und zu verstehen.

Warum spielen Sakkaden bei der Fixation von Objekten eine Rolle?

Willst du ein Objekt fixieren, bewegst du deine Augen so, dass das vom Objekt reflektierte Licht durch die Pupille auf die Rückwand deines Auges fällt. Das machst du natürlich nicht mit Absicht, sondern die Augenmotilität (Augenbewegung) läuft unbewusst ab. Und diese unbewusste Bewegung richtet deine Augen immer wieder so aus, dass du Objekte scharf und deutlich siehst. Ohne Sakkaden also kein Fokus – zumindest beim strengen Fixieren.

Welche Augenbewegungen eignen sich zur Behandlung bei Sakkaden?

Zuerst einmal sind Sakkaden nicht zwangsläufig behandlungswürdig. Im Gegenteil: Damit du Punkte fixieren kannst, brauchst du diese unbewussten, kleinen Bewegungen. Sonst würde dein Blick immer wieder wegwandern, wenn du beispielsweise versuchst, einen Text zu lesen oder einen Gegenstand genau zu betrachten. Erst zusammen mit Augenbewegungsstörungen wie Nystagmus sind Sakkaden behandlungswürdig. Es gibt ergotherapeutische Übungen, die als Kompensationstraining oder Sakkadentraining bezeichnet werden. Allerdings zielt dieses Training nicht auf eine Heilung ab, und ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit steht noch aus:

  • Den Blick bei fixiertem Kopf bewusst in das untüchtige Blickfeld bewegen, fixieren, zurückbewegen.
  • Mit dem Blick bewusst eine Spirale, eine vertikale Serpentine und anschliessend eine horizontale Serpentine auf die Wand malen.
  • Mit den Augen bewusst eine auf der gegenüberliegenden Wand aufgemalte Linie „nachfahren“ (Achten, Schleifen oder ähnliches) und dabei permanent bewusst fokussieren.

Wie genau entstehen Augenbewegungen?

Die Bewegungsmechanik der Augen ist kompliziert. Der Augapfel ist ein nicht exakt runder Körper. Er kann sich aufgrund der speziellen Muskelaufhängung um beliebig viele Achsen drehen, dabei seine Position in der Augenhöhle aber nicht ändern. Das ist möglich, weil die verschiedenen Muskeln nicht einfach am Augapfel fixiert sind, sondern über eine Art organische Rolle laufen. Hier arbeiten also die mechanischen Wirkungsprinzipien von Hebel oder Rolle. Deine Augen können Drehbewegungen ausführen (einzeln oder zugleich) und können um verschiedene Achsen gedreht werden (einzeln und zugleich), sogar in entgegengesetzten Richtungen. Und natürlich finden auch Bewegungen auf einer Ebene oder in der Vertikalen ohne Drehung statt.

Wie schnell ist die Blickbewegung bei Sakkaden?

Deine Augen stehen niemals still. Untersuchungen bei vielen verschiedenen Menschen haben ergeben, dass sich die Augen permanent mit kleinsten Bewegungen an das Umfeld anpassen. Das passiert auch dann, wenn du eigentlich ganz ruhig einen Punkt fixierst. Man spricht hier von Mikrobewegungen, die für die Informationsaufnahme sehr wichtig sind. Mikrobewegungen sind:

  • langsame Mikrobewegungen oder Drift, die eine Amplitude von etwa 2,5 Winkelminuten aufweisen bei Geschwindigkeiten von zwei bis acht Winkelminuten je Sekunde.
  • Mikrosakkaden, die zwischen drei und 50 Winkelminuten aufweisen und maximale Geschwindigkeiten von zwischen acht Grad je Sekunde bis zu 80 Grad je Sekunde erreichen (linear abhängig von der Amplitude).
  • Mikrotremor mit einer Amplitude von unter einer Winkelminute bei Geschwindigkeiten bis über zehn Winkelminuten je Sekunde.

Der Optikervergleich für die Schweiz. Finde die besten Optiker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Episkleritis: Ursachen, Risikofaktoren, Behandlungsmöglichkeiten

Bei der Episkleritis handelt es sich um eine Entzündung im Auge. Betroffen ist vor allem die Episklera – eine feine Bindegewebsschicht, die unterhalb der Lederhaut liegt. Im Vergleich dazu bezieht sich eine Skleritis direkt auf die Lederhaut (Fachbegriff Sklera). Beide Formen haben gemeinsam, dass sie häufig durch andere Krankheiten ausgelöst werden, zum Beispiel durch Autoimmunerkrankungen. Welche Ursachen für eine Episkleritis noch infrage kommen, welche Menschen besonders häufig betroffen sind und warum du bei Augenkrankheiten immer einen Experten zurate ziehen solltest, erfährst du nachfolgend.

Optik und Physik – Fragen und Antworten zu Licht und Linsen

In der Optik untersuchen Physiker die Ausbreitung des Lichts und seine Effekte auf optische Materialien. Licht ist eine Strahlung, die sowohl aus Teilchen als auch aus Wellen besteht. Dieses Phänomen bezeichnen Physiker als Welle-Teilchen-Dualismus. Licht wird entweder von selbstleuchtenden Objekten wie der Sonne oder den Sternen erzeugt oder es wird von bestimmten Objekten reflektiert. Das reflektierte Licht wird auch als kaltes Licht bezeichnet. In der Astronomie werfen vor allem Planeten Licht von ihrem Mutterstern zurück. Wie stark dieses Licht reflektiert wird, hängt dabei von der Planetenoberfläche ab. Die Reflexionsstärke nennen Fachleute Albedo. Erfahre hier mehr über die Grundlagen der Optik.

Brillenfassungen – der Rahmen der Brille mit grosser Wirkung

Die eigene Brille ist ein eigenständiges Persönlichkeitsmerkmal. Sie wirkt durch eine moderne Brillenfassung optisch eindrucksvoll und erhöht gleichzeitig den Tragekomfort. Die Materialien, die Farbe und die Form spielen dabei eine wichtige Rolle. Dazu lässt sich die Brille exakt auf die Gesichtsform abstimmen. Alles Wissenswerte über Brillenfassungen gibt es hier.

Kinderaugenarzt: Baufehler der Augen mithilfe der Kinderaugenheilkunde schon im Kindesalter korrigieren

Kinder lernen bis ins Schulalter hinein richtig zu sehen. Treten bereits in jungen Jahren Sehfehler auf, stören sie die gesamte Entwicklung. Meist resultieren Sehschwächen aus Baufehlern der Augen. Mitunter beeinträchtigen Augenerkrankungen das Sehvermögen. In der Regel lassen sich Baufehler, Fehlsichtigkeiten und Sehschwächen gut behandeln. Entscheidend ist dabei, die Einschränkungen früh zu erkennen. Je eher Eltern ihr Kind beim Kinderaugenarzt vorstellen, desto besser. Nur durch eine Augenuntersuchung kann der Facharzt Erkrankungen diagnostizieren. Eine Sehschule deckt zum Beispiel schon kleinste Schielwinkel auf. Nach der Diagnostik sorgt eine Therapie für störungsfreies Sehen und Heranwachsen. Ob Nasenfahrräder oder Augenlasern helfen, erfährst du hier.

Schneeblindheit – Ursachen, Symptome und Vorbeugung

Schneeblindheit ist sehr unangenehm und vor allem bei alpinen Bergsportlern bekannt. Wenn du aber eine Handvoll einfacher Regeln beachtest, vermeidest du problemlos, dass dieses Phänomen dich auch trifft. Wir verraten dir nicht nur die Ursache und die Symptome der Schneeblindheit, sondern auch, was du tun kannst, wenn du bereits erste Anzeichen bemerkst. Du erfährst hier natürlich ebenfalls, was du beachten musst, um deine Augen zu schützen.

Verschwommenes Sehen – was sind die Ursachen und wie erfolgt die Behandlung?

Eine Verschlechterung der Sicht kann belastend sein, muss jedoch noch kein Hinweis auf Augenkrankheiten sein. Gerade das verschwommene Sehen tritt am häufigsten auf, sogar als ganz natürliche Reaktion des Körpers, wenn er mit unerwarteten Situationen konfrontiert ist. Das verschwommene Sehen hat seine Ursache aber auch oft in einem nicht ausreichend korrigierten Sehfehler oder in einer Trübung des Okularapparats.